Die TheaterAG präsentiert: "Der Gott des Gemetzels"
Am Donnerstag, dem 24. März, sowie Freitag, dem 25. März, jeweils um 18.30 Uhr, entführt die Theater-AG des Jacobson-Gymnasiums ihr Publikum mit Yasmina Rezas Erfolgsstück „Der Gott des Gemetzels“ in die Abgründe menschlichen Verhaltens. Chantal Kast, Hannah Sopalla, Rebecca Loske und Johannes Mertens, allesamt langjährige Theaterbegeisterte des derzeitigen Abiturjahrgangs, haben in dem vergangenen Schuljahr unter der Regie von Catja Croneberg und Susanne Kettmann das anspruchsvolle Stück erarbeitet und freuen sich darauf, es nun einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Veranstaltung findet unter den zurzeit geltenden Abstandregeln in der Aula am Schulzentrum in Seesen statt und dauert ca. 90 Minuten. Der Eintritt ist frei, eine Spende willkommen. Sollte zum Aufführungstermin die Kontaktverfolgungspflicht noch nicht aufgehoben sein, bitten wir Sie, Impfausweis und Personalausweis bereitzuhalten.
Zum Inhalt: Zwei 11-jährige Jungen prügeln sich, der eine schlägt mit dem Stock zu, der andere verliert zwei Schneidezähne. Unter zivilisierten Leuten, wie es die Eltern sind, spricht man die Sache gemeinsam durch. Bei Kaffee und Gebäck beraten die beiden Ehepaare, wie man pädagogisch richtig auf Fynn-Leon, den Täter (gespielt von Jan Kopyra, Jg.7), und Klaas-Lukas, das Opfer (gespielt von Simon Bajorat, Jg.7) einwirkt. Konsensbemüht und politisch korrekt, wie es sich heutzutage in unserer westlichen Gesellschaft gehört.
Doch unversehens brechen sich archaische Impulse Bahn. Wer war denn nun der Schuldige von den Beiden? Deutet Fynn-Leons rabiates Verhalten nicht auf Eheprobleme zwischen Sylvia und Alexander hin? Und führt die Erziehung eines gleichgeschlechtlichen Paares womöglich zu einer Verweichlichung von Klaas-Lukas? Sticheleien werden zu Wortgefechten, verbale Entgleisungen enthüllen vermeintlich längst überwundene Vorurteile, der Nachmittag eskaliert zur Saalschlacht.
Mit diabolischem Humor und erbarmungsloser Treffsicherheit spießt Yasmina Reza in ihrem Stück – das sich in erster Linie an Jugendliche und Erwachsene richtet - die moderne bürgerliche Gesellschaft auf, die hin- und hergerissen ist zwischen aufgeklärtem, vernünftigem Gutmenschentum und allzu menschlichem, egoistischem Konkurrenzkampf. So verbindlich und watteweich wir uns auch geben mögen, am Ende behält einer die Oberhand: Der Gott des Gemetzels.