"Klassik im Klassenzimmer" 2021
(16.07.2021)
Julia Bachmann und Valeriya Myrosch nahmen letzten Mittwoch
zwei Klassen des Jacobson-Gymnasiums mit auf eine abenteuerliche Reise. Mit
viel Leidenschaft erzählte die Sängerin Bachmann eine Geschichte, die sie von
Lied zu Lied führte, bei welchen sie von der Pianistin Myrosch begleitet wurde.
Das Format „Klassik im Klassenzimmer“ ist am JGS inzwischen fest verankert und
schon sehr viele Schülergenerationen konnten durch das Schulprojekt des
Musikfestes Goslar auf vielfältige Art und Weise musikalisch angesprochen
werden. Oft standen dabei Instrumente im Mittelpunkt, die in der Lebenswelt der
meisten Schüler bis dato keine Rolle gespielt haben. Auf den ersten Blick war
das in diesem Jahr anders. Ein Klavier haben die meisten Schüler schon in
Aktion gehört und Gesang ist praktisch überall. Und doch haben die Schüler der
5b und der 10c in der Aula des Schulzentrums schnell festgestellt, dass der
Einsatz des „Instrumentes“ von Julia Bachmann sich deutlich von dem z.B. aus
dem Radio bekannten Gesang unterscheidet. Deshalb fragten die Fünftklässler
auch ganz direkt, warum das Singen so anders klinge. Bachmann bot den Schülern
zwei Antworten auf diese Frage. Eine komplizierte, in der es um das
Zusammenspiel bestimmter Muskeln ging, und eine einfache: „Wenn man mit ganzem
Herzen singt, klingt das so.“ Daran schloss sich die Frage an, wie hoch die
Künstlerin denn singen könne. An diesem Mittwochmorgen konnte Bachmann als
Reaktion auf diese Frage spontan bis zum hohen Dis klettern.
Die zehn Lieder aus dem Programm des Duos stammen von
unterschiedlichen Komponisten. Mozart und Humperdinck waren beispielsweise je
zweimal vertreten, aber auch von Händel und aus Loewes „My Fair Lady“ wurde den
Schülern eine „Kostprobe“ geboten. Für ausgelassene Stimmung sorgte Bachmanns
Darbietung der Puppenarie der Olympia aus Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“.
Passend zum Inhalt bewegte sich die Sängerin wie eine Aufziehpuppe aus Holz
über die Bühne, während sie sang. Mindestens genauso beeindruckte die Schüler
aber auch, wieviel Übung für solche musikalischen Leistungen nötig ist.
Bachmann hatte am Vortag sieben Stunden geübt und Myrosch erzählte, dass sie an
manchen Tagen 16 Stunden übe.
Für alle Schüler waren diese 45 Minuten mindestens eine
erfrischende Abwechslung vom Unterrichtsalltag, für die meisten ein Erweiterung
des kulturellen Horizontes und für manche vielleicht sogar eine Inspiration und
Motivation für eigene musikalische Bemühungen.
Text und Fotos: Kürbitz